Nachhaltige Erzeugung von Biogas - "Durchwachsene Silphie"

Nachhaltige Erzeugung von Biogas - "Durchwachsene Silphie"

Auf einem Feld in der Nähe der Autobahnauffahrt Pöchlarn soll öffentlichkeitswirksam eine Demonstrationsfläche mit der blühenden alternativen Bioenergiepflanze “Durchwachsene Silphie” entstehen. Diese mehrjährige Pflanze liefert vergleichbare Biomasse- und Biogaserträge wie der Mais und kombiniert, zusätzlich zur erwartenden Ertragsleistung über viele Ertragsjahre, zahlreiche ökologische und positive landschaftsbildprägende Vorzüge. Die Demonstrationsfläche wird versuchstechnisch angelegt. Die unterschiedlichen Versuchsvarianten (biologische und konventionelle Bewirtschaftung) werden im Rahmen von Diplomarbeiten von SchülerInnen und StudentInnen in der Region untersucht und unterstreichen den innovativen Charakter dieses Projektes.  Zusätzlich wird ein Imker Bienenstöcke am Feld aufstellen, womit erstmals Honig von der “Durchwachsene Silphie” als einzigartiges Produkt in Österreich entsteht.

In der Leaderregion wird damit ein Vorzeigemodell zur Erweiterung des Energiepflanzenspektrums geschaffen, das auch andere Akteure in der Region zur Umsetzung motiviert und die Biogasproduktion der bestehenden Biogasanlagen absichert.

Die Biogasanlage Pöchlarn nutzt wegen der hohen Biogasertragsleistung vornehmlich Mais als Rohstoff für die Erzeugung von Biogas. Um auch in Zukunft gesicherte Nachfolgetarife für die Einspeisung der erzeugten elektrischen Leistung zu bekommen und um am Markt bestehen zu können, muss der Rohstoffanteil von Getreide und Mais auf unter 60% gesenkt werden. Das Angebot an vergleichbaren effizienten Rohstoffen ist gering.

Eine interessante Alternative könnte die blühende Energiepflanze “Durchwachsene Silphie” sein. Diese mehrjährige Pflanze liefert vergleichbare Biomasseerträge und erreicht rund 80% des Biogasertrages des Maises. Unter optimalen Bedingungen entsteht ab dem zweiten Vegetationsjahr ein dichter, unkrautunterdrückender Bestand, womit in den Ertragsjahren weder Pflanzenschutzmaßnahmen noch Bodenbearbeitung mehr notwendig sind. Daraus ergeben sich, kombiniert mit der erwartenden Ertragsleistung, über viele Ertragsjahre zahlreiche ökologische und positive landschaftsbildprägende Vorzüge. Die Blütezeit, mit auffällig leuchtend-gelb blühenden, nektar- und pollenführenden Blütenständen, erstreckt sich von Ende Juni bis zur Ernte (Mitte September). Dies führt zu einer Erhöhung des Nektar- und Pollenangebotes in landwirtschaftlich geprägten Regionen, vor allem für Honigbienen und andere Blütenbesucher. Die über einen langen Zeitraum im Jahr bestehende Bodenbedeckung (März bis September), sowie die Bedeckung mit Stoppeln und Ernterückständen nach der Ernte und über den Winter ergeben besonders in Hanglagen einen optimalen Bodenschutz vor Erosion und Nährstoffaustrag ins Grundwasser.

Nutzen für die Region:

– Einnahme einer Vorreiterrolle durch die Etablierung einer ökologisch herausragenden Bioenergiepflanze als Alternative zum Mais auf einer versuchsmäßig angelegten und wissenschaftlich betreuten, öffentlichkeitswirksamen Demonstrationsfläche

– Das Kulturartenspektrum in der Region zu erweitern und somit die Nutzung von Hanglagen und kleineren, ungünstig geformten Ackerflächen zu erhalten

– Eine Alternative zur geforderten Reduktion des Biogasmaises in der Energielandschaft voranzutreiben und somit durch leistungsstarke Rohstoffe die Biogasproduktion der bestehenden Biogasanlagen abzusichern

– Die Wertschöpfung der regionalen Landwirtschaft zu sichern und zu steigern durch allgemeinnütziger, nachhaltiger Bioenergieproduktion zur Wärme- und Stromversorgung in der Region

– Demonstrationsfläche als Exkursionsziel für Fachexkursionen und umliegende Regionen

– Innovative Forschungsflächen für Diplomarbeiten für SchülerInnen und/oder StudentInnen aus der Region

– Stärkung des innovativen Charakters der Region speziell im Agrar- und Bioenergiesektor


Projektträger: Biogas Pöchlarn GmbH
Aktionsfeld: 2
Projektvolumen: € 17.983,07
Fördersatz: 60 %
Bewertung: 14,444 Punkte (Durschnitt aller stimmberechtigten Personen)

 

Fotocredit: zVg